Weinlese für die Sektherstellung. Die Traubenernte für Sekt ist ein entscheidender Prozess, der die Qualität des späteren Sekts stark beeinflusst. Wie in der Champagne ist die Traubenlese für die Sektherstellung ein sehr bedeutendes Ereignis – bereits im Weinberg wird die Qualität des späteren Schaumweines bestimmt. Aber weshalb?
Die Weinlese für die Schaumweinproduktion findet heute immer früher statt. Begann sie in der Regel im September, so ist aufgrund der Erwärmung bereits Mitte August eine Option. Die Regel – der Sommer ist vorbei, der Herbst kommt und die Trauben können noch fein ausreifen – gilt schon lange nicht mehr. Der Sommer kommt mit Macht, viel Sonne lässt die Trauben schneller reifen und mancherorts steht man bei der Lese in der prallen Sonne im Weinberg. Der Winzer muss die Situation ständig im Auge behalten.
Weinlese für die Sektherstellung: Der beste Zeitpunkt
Es ist soweit – die Weinlese für die Sektherstellung beginnt! Doch worauf kommt es an? Es muss genau geprüft werden, ob die Trauben den optimalen Reifegrad erreicht haben. Bei Sektgrundweinen beginnt die Lese meist vor der allgemeinen Weinlese, damit die Trauben noch eine feine, gute Säure haben, die dem Sekt nicht nur Geschmack, sondern auch die gewünschte Frische verleiht. Das hängt auch von der Rebsorte und vom Wetter ab. Zu viel Regen kann zu Fäulnisproblemen im Weinberg führen. Sorten wie Müller-Thurgau und Chardonnay werden früher, Riesling und Spätburgunder später gelesen.
Es ist sehr darauf zu achten, dass das Lesegut gesund, aber gut ausgereift ist. Ebenso ist ein optimaler Säuregehalt wichtiger als ein hoher Zuckergehalt, dennoch müssen die Trauben phenolisch reif sein. Dazu wird regelmäßig das Mostgewicht der Trauben gemessen, um den idealen Lesezeitpunkt zu bestimmen, aber am wichtigsten ist die Verkostung – wie schmeckt die Traube. Grüne Trauben würden eher Bitterkeit und zu grüne Aromen in den Wein bringen. Ganz wichtig – dass alle Beeren gesund und nicht überreif sind!
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Weinlese für die Sektherstelung: wie wird geerntet?
Es gibt zwei Möglichkeiten: Handlese oder maschinelle Lese. Die Handlese ermöglicht eine sorgfältige Auswahl der besten Trauben von Hand. Während die maschinelle Ernte kostengünstiger und schneller ist. Inzwischen gibt es Maschinen, die die Lese sehr schonend unterstützen. Um aber die beste Qualität zu erhalten, schreiben Regionen wie die Champagne, Franciacorta, Cava oder auch die Kategorie Crémant die Handlese gesetzlich vor. Auch viele Winzersekte werden aus handgelesenen Trauben hergestellt – allerdings auf freiwilliger Basis. Die Trauben müssen dann so schnell wie möglich zur Kelterei transportiert werden, um sie so gut wie möglich zu erhalten. Oft erfolgt eine weitere Qualitätskontrolle durch Aussortieren fehlerhafter Früchte.
Schonende Behandlung für beste Qualität
Kühlung und schonende Pressung zur Vermeidung von Störstoffen wie Bitterstoffen aus Kernen und Stielen sind unerlässlich. Minimale und vorsichtige, saubere Verarbeitung ebenfalls.
Nur die sorgfältige Auswahl und Verarbeitung gesunder Trauben bildet die Grundlage für einen hochwertigen Sekt. Deshalb legen alle qualitätsbewussten Erzeuger großen Wert auf diesen ersten Produktionsschritt – er legt den Grundstein für ein gutes Endprodukt. Entstehen hier Fehler, sind diese nur schwer zu korrigieren!
Credits:
Der Artikel wurde weder in Auftrag gegeben, noch vergütet und spiegelt alleine meine Meinung wider. Weiterführende Links haben keinen kommerziellen Nutzen für Das Schaumweinmagazin, dienen alleine der Wissensvermittlung.
Fotos: Nicole Wolbers