Cava D.O. – Zonen mit Terroir. Die neue Regelung verleiht dem Cava mehr Glanz und Wertschätzung. Rund 95 Prozent der gesamten Cava-Produktion stammen aus Katalonien, der neuen Zone Comtats de Barcelona. Es gibt aber auch Zonen, z. B. in Rioja oder in Valencia, die ebenfalls hervorragende Cavas produzieren. Lange Zeit war es für den Verbraucher nicht ersichtlich, woher der Cava genau stammt, mit der neuen Regelung und neu gestaltetem Label wird sich dies ab 2024 ändern.
Die Bezeichnung D.O. Cava wurde im Jahr 1986 – im Zuge des EU-Beitritts – eingeführt. Ein Cava durfte sich nur so nennen, wenn er nach der traditionellen Methode hergestellt wurde. Einzige weitere Bestimmung war, dass er aus dem großen Cava-Gebiet innerhalb Spaniens stammte, welches nicht näher klassifiziert wurde. Cava wurde so einfach zu einem spanischen Schaumwein. Um jedoch der Diversität der Herstellungsregionen Rechnung zu tragen, definierte die Cava D.O. im Jahr 2020 die Appellation geografisch neu. Aufgrund der Historie bezog man deshalb auch die Anbaugebiete um Aragon, Rioja, Valencia und Extremadura mit ein. Die Cava-Appellation erstreckt sich nun über vier klar strukturierte Gebiete innerhalb Spaniens.
Cava D.O. – Zonen des terroirs
Die neue geografische Einteilung gibt dem Verbraucher einen klaren Hinweis auf die Herkunft des gekauften Cavas. Große Hauptzonen wurden teilweise in weitere Unterzonen unterteilt, die klimatischen, geografischen und historischen Merkmale noch tiefer berücksichtigt. Damit wird das Terroir noch stärker betont. Verbraucherinnen und Verbraucher können nun direkt auf dem Weinetikett die Zone und Unterzone erkennen, ebenso wird die Qualität transparent kommuniziert. Ab 2024 wird das neue Rückenetikett auf den Cava-Flaschen zu sehen sein.
Die Zonen & Subzonen
Eine der wichtigsten Änderungen ist die Schaffung der vier differenzierten Zonen: Comtats de Barcelona, Valle del Ebro, Viñedos de Almendralejo und eine noch zu benennende Zone, die derzeit Levante genannt wird. Betrachten wir diese Zonen etwas genauer.
- Das Anbaugebiet Comtats de Barcelona umfasst alle Produktionsregionen innerhalb Kataloniens. Aufgrund der Größe des abgegrenzten Gebietes wurde Comtats de Barcelona in fünf Subzonen unterteilt, die sich klimatisch und geografisch voneinander unterscheiden. Obwohl das Klima überwiegend als mediterran bezeichnet werden kann, zeigen sich bei genauerer Betrachtung doch deutliche Unterschiede. Die wichtigste Subzone ist „Valls d’Anoia-Foix“, denn hier liegt der Ursprung des Cava und auch das Penedès, das für über 75 Prozent der gesamten Cava-Produktion verantwortlich ist. Weitere Unterzonen sind Conca del Gaià, Serra de Prades, Serra de Mar und Pla de Ponent.
- Valle del Ebro mit atlantischem Einfluss, im Nordwesten gelegen, ist eher eine Patchwork-Appellation, die kleinere Gebiete in den autonomen Regionen Aragon und Rioja zusammenfasst. Aufgrund seiner Lage wird dieses Gebiet in die Untergebiete Alto Ebro (La Rioja) und Valle del Cierzo (Aragón) unterteilt.
- Die kleinere Zone – derzeit noch Levante genannt – umfasst ein definiertes Gebiet in der Region Valencia mit Höhen bis zu 900 m über dem Meeresspiegel.
- Viñedos de Almendralejo im Südwesten umfasst das Cava-Anbaugebiet der Extremadura, das kontinentaler, wärmer und flacher ist.
Mehr Glanz für Cava – dank neuer Vorschriften
Mit der neuen Zonierung hat sich auch die neue Klassifizierung geändert. Bewusst wird der Schwerpunkt auf die Dauer der Hefelagerung während der zweiten Flaschengärung gelegt. So werden die Cavas in Guarda (jüngere Schaumweine mit mindestens 9 Monaten Hefelager) und Guarda Superiore (Prickler mit mindestens 18 Monaten Hefelager) unterteilt.
Da die Nachfrage weltweit nach Schaumweinen hoch ist, dürften die regionalen Bezeichnungen sowie die neue Reifungsklassifikation dem Cava zu mehr Bekanntheit verhelfen. Ebenso, den Verbrauchern mehr Gründe und das Vertrauen geben, eine Flasche hochwertigen Cava nach der método tradicitional zu genießen.