Prosecco Rosé – Willkommen im Club!

14. August 2024 | Prickelndes Wissen

Prosecco Rosé – willkommen im Club! Es war eigentlich nur eine Frage der Zeit, dass der erfolgreiche weiße Prosecco auch in einer roséfarbenen Variante angeboten wird. Zu interessant ist diese Kategorie, die sich stetiger Nachfrage und Zuwächse erfreut. Wie aus einem weißen Prosecco ein Rosé wird, erklären ich Ihnen im Folgenden. 

Seit Ende 2020 ist Prosecco Rosé DOC auf dem deutschen Markt erhältlich, einen Rosé aus Prosecco DOCG wird im Moment nicht angeboten. Das Consorzio steigt mit den Rosé gleich als Alternative zu traditionellen Flaschengärern Rosé-Champagner oder Cava an. Damit das Vorhaben gelingt, sind die Produktionsregeln für die Rosé strenger als bei der weißen Variante: Ein Prosecco Rosé ist nur als Spumante verkauft werden und muss bei der zweiten Gärung mindestens 60 Tage auf der Hefe bleiben. Außerdem dürfen nur Jahrgangsschaumweine, so genannte Millesimato, als Rosé und als Brut Nature bis Extra Dry als Dosage abgefüllt werden. 

Herstellung Prosecco Rosé

Die Herstellungsschritte sind eigentlich die gleichen wie bei einem normalen Prosecco DOC, auch hier wird die Metodo Martinotti angewendet. Der Unterschied liegt jedoch im Grundwein. Aus Pinot Nero (Spätburgunder) wird ein roter Grundwein gekeltert. Er darf dem Weißwein mit maximal 10 bis 15 Prozent zugesetzt werden, um die charakteristischen Aromen und die gewünschte zarte Farbe zu erhalten. Die Cuvée wird dann wie üblich nach der Charmat-Methode gekeltert, wobei der Hefelagerzeitraum mindestens 60 Tage betragen muss, um die Perlage zu verfeinern und die Farbe zu stabilisieren. Der Grundwein muss immer ein Millesimato sein und der Prickler wird nur als Spumante mit über 3 bar angeboten!



Prosecco Rosé mit Ausdruck

Der Prosecco ist von blasser lachsfarbener Farbe mit Aromen von wilden Erdbeeren, süßen Himbeeren des Pinot Noir und duftenden Geißblättern, Veilchen und Zitrusfrüchten der weißen Glera. Auch am Gaumen ist der Prosecco Rosé ein lebhafter, feinfruchtiger Wein. Dieser Prosecco entspricht zweifellos dem Trend zu mehr Trockenheit bei Schaumweinen, vor allem bei einem Brut Nature!

Im Gegensatz zur Farbvielfalt in der Kategorie der Rosé-Schaumweine bleibt sich der Prosecco Rosé in seiner Farbnuance treu. Dennoch ist Rosé eine Stilrichtung, bei der die Farbe als Verkaufsargument sehr wichtig ist. Tauchen Sie mit einem Gläschen Prosecco Spumante in Rosé ein – Colour matters.


Credits:

Der Artikel wurde weder in Auftrag gegeben, noch vergütet und spiegelt alleine meine Meinung wider. Weiterführende Links haben keinen kommerziellen Nutzen für Das Schaumweinmagazin.

Fotos: Nicole Wolbers


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