Weingut Frank John – Prämierte Rieslingsekte

20. August 2019 | Pfalz, Weingüter A-F, Zuletzt verkostet

2019 ist für das Weingut Frank John ein wahrlich erfolgreiches Jahr.

Unlängst auf der ProWein wurde der Riesling Sekt -32 – als einer der besten Schaumweine Deutschlands präsentiert, nun erhielt das Weingut mit seinem Riesling Brut Nature beim Deutschen Sektpreis des Meininger Verlages die Auszeichnung „Bester deutscher Brut Nature Sekt„. Da kann ich nur sagen, es läuft rund beim Weingut Frank John.

Auf der Prowein hatte ich das Vergnügen im Rahmen der Veranstaltung „Deutschlands besten Sekte“, ausgerichtet vom Deutschen Weininstitut, die Familie John kennenzulernen. Neben Frank John selbst waren seine Frau Gerlinde und Tochter Dorothea auf dem Weinstand zu treffen. Trotz des Messetrubels merkte man ihrem Strahlen an, wie sehr sie sich über die Auszeichnung und die Anerkennung freuten. Kein Wunder, den hochwertiger Sekt herzustellen ist aufwändig und zeitintensiv. Da braucht es Visionen und Geduld. Aber nun zum Kurzporträt des Weingutes:

Unter den besten 20 Sekten des Landes:
Frank John Riesling Brut 2015 – 32 –

Frank John ist in der Weinbranche kein Unbekannter. Er war unter anderem Kellermeister bei Reichsrat von Buhl, ist ausgebildeter Önologe und hat sich auf traditionelle wie biodynamische Bewirtschaftungsmethoden spezialisiert.

Seit 2002 bewirtschaftet Frank John mit seiner Frau Gerlinde den 400 Jahre alten Hirschhorner Hof, heute unter dem Namen Weingut Frank John bekannt. Das Weingut steht für eine klare Linie – es werden nur zwei Traubensorten angebaut: Spätburgunder und Riesling. Alles, vom Anbau bis zur Vinifikation liegt in Familienhand. Ist auch selbstverständlich, dass das Weingut ökologisch, genauer gesagt bio-dynamisch arbeitet und Wert auf Minimalismus im Weinberg wie auch im Keller legt. Getreu dem Motto „Weniger ist mehr“. Da ist es nur konsequent, dass das Weingut mittlerweile auch Demeter zertifiziert ist.

In der Sektproduktion erlaubt Frank John dem Sekt Zeit, was leider nicht immer bei der Sektherstellung der Fall ist. Oft kommen die Sekte zu unruhig und jung auf den Markt! Der Basis Rieslingsekt darf hier mindestens 32 Monate auf der Hefe ruhen. Dies erzeugt eine wirklich sehr harmonische und feingliedrige Aromenstruktur sowie eine angenehme Mousse im fertigen Sekt. Neben dem Rieslingsekt – 32 – gibt es den Rieslingsekt Brut mit 41 und 50 Monate Hefereife. Perfekt eigentlich, um sich eine kleine Verkostungsrunde mit dem Motto „Hefereife“ zu gönnen.

Abgerundet wird das Sortiment mit dem Brut Nature, der mindestens 36 Monate auf der Hefe liegt und ohne Schwefel- wie Dosagezusatz ist.

Auf der diesjährigen Rohkost hatte ich die Gelegenheit den Grundwein 2018 des Rieslingssektes – 32 – zu verkosten; der ist so etwas von knackig, aber schon mit erkennbar feinen Aromen und kaum zu glauben, wie er sich entwickeln kann, wenn er noch Zeit bekommt. Um einen Geschmackseindruck zu bekommen, können Sie jetzt auf den 2015 Fertigsekt Riesling brut – 32 zurückgreifen. Die Zahl hinter der Rebsorte gibt Ihnen die Anzahl der Monate an, die der Sekt auf der Hefe ruhen durfte.

Mitgebracht hatte Frank John auch den Rohsekt sowie den Fertigsekt 2014 Riesling – 50 –. Unglaublich wie die Dosage einen Sekt doch abrunden kann. Mir hätte der Rohsekt schon gut gefallen, aber er zeigte sich sehr frisch mit viel Zitrusfrucht. Aber ich muss gestehen, die Dosage balanciert wunderbar die etwas zu grippige Stürmigkeit des Rohsektes aus. Mein Eindruck ist, dass das Weingut mit der Dosage vorsichtig umgeht und stilistisch auf der trockeneren Seite anzusiedeln ist. Der Riesling brut – 32 – zum Beispiel könnte auch ohne weiteres als Extra brut oder Brut nature bezeichnet werden, da er nur ca. 0,3 g/L Restzucker enthält.

Interessanterweise ist mir beim Schreiben des Artikels aufgefallen, dass das Weingut nur Rieslingsekte anbietet. Hier hat sich das Weingut allerdings sehr fokussiert – da stellt sich mir die Frage, wann kann man mit einem ebenso guten Spätburgundersekt (Blanc de noir) rechnen? Wir werden es sehen – alles zu seiner Zeit.

Psst! Der Riesling Brut – 50 – ist jetzt gerade auf den Markt gekommen.

Quelle: Foto by schampuslounge.de

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