„I wanna have Sekt with you!“- Schaumweinreise Deutschland. Das haben wir, Nicole Wolbers (DipWSET) und Christine Scharrer (DipWSET/WA), gedacht, als wir uns endlich nach vorherigem virtuellen Kennenlernen persönlich beim Verkosten gegenüber sitzen. Im renommierten Meiningers Deutschen Sektpreis 2021 waren wir Teil der Expertenjury.
Gesagt, getan! Eine Schaumweinreise zu den Sekten Deutschlands ist der Plan. Die ersten Ideen wurden noch 2021 ausgetauscht und Ende Januar 2022 war es dann so weit. Corona hat es uns allen nicht leicht gemacht, zu planen. Oberste Rücksichtnahme und Vorsicht waren daher an der Tagesordnung: geimpft, geboostert, tägliches Testen, Masken, Abstand halten! Und dennoch war dies kein Garant, sich nicht doch irgendwo anzustecken, wie wir in den nächsten Wochen erleben durften. Zum Glück ist alles gut überstanden.
Die Schaumweinreise – Traditionelle Flaschengärer only
Zurück zum Sekt, der im Mittelpunkt unserer Tour „Sekt with you“ steht. Grundparameter für die Auswahl der Winzer und ihrer Schäumer ist, dass diese nach der Traditionellen Flaschengärungmethode hergestellt werden und mindestens 9 Monate auf der Flasche reifen müssen. Bewusst geht daher die viertägige Reise in das vielschichtige Doppelherz des Deutschen Sektes: nach Rheinhessen und in die Pfalz. Im Bericht schildern wir unsere Eindrücke aus der Mitte der Weinregion, der Mittelhaardt (Pfalz). Sie sind daher nicht als repräsentativ für die gesamte Region Pfalz zu verstehen. Die Reise führt uns u. a. nach Deidesheim, Neustadt und Bad Dürkheim. Auf der Rückreise besuchen wir die Weinorte Flörsheim & Flonheim (Rheinhessen).

Sekt With you: Noch mehr Schaumweine im Glas
Diejenigen Betriebe, die wir nicht persönlich treffen konnten, sendeten uns zustätzliche Muster zu, die wir mit weiteren Fachtaster*innen an verschiedenen Terminen verkosteten. So war es möglich, ein großes Interesse zu wecken, gleichzeitig aber auch Feedback zu erhalten. Die Weinproben fanden in der “Casa del Vino” (Gabi Weegmüller), in der “WineBANK” und in der “Vinothèque Briedé”, beide in Frankfurt statt. An dieser Stelle geht ein großes Dankeschön an die Unterstützung (Weinproben) und Gastlichkeit aller Winzer, Carlos Schönig (WineBANK Frankfurt) und Michel Briedé für die großzügige Bereitstellung ihrer Räumlichkeiten sowie des Services. Um den einzelnen Schäumern im Glas vergleichbare Ausgangsbedingungen für die Verkostung zu geben, haben wir unsere eigenen Verkostungsgläser der Weißweinkelch von Stölzle aus der Linie Exquisit verwendet.
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In drei Tagen wurden bei zwölf Winzern circa vierzig Schaumweine vor Ort verkostet. Dazu gesellen sich zehn weitere Weingüter, die durch achtundzwanzig Prickler in den separaten Tastings vertreten waren. Einige ausgesuchte Schaumweine besuchter Betriebe kamen im späteren Line-Up zur Wiederbeurteilung, diese werden im Rahmen den kommenden Tastingartikeln vorgestellt. Die bei den Pfälzer Winzer beurteilten Prickler sind zum Ende des Artikels in einer Verkostungstabelle ausführlich beschrieben.
Warum zum Start in die Pfalz?
Warum die Wahl ausgerechnet zuerst auf die Pfalz fiel, hat zum einen damit zu tun, dass die verwendeten Rebsorten und Stilistiken dort enorm vielfältig sind. Weiterhin pulsiert die Sektszene in diesem Gebiet besonders intensiv. Dies ist auch Mathieu Kauffmann, dessen Name während der Reise im wieder mit dem Aufbruch des Pfälzer Sektes genannt wird, zu verdanken. Während seiner Tätigkeit beim Weingut Reichsrat von Buhl hat er ein Statement gesetzt, was Deutscher, allen voran Rieslingsekt sein kann. Sein Wirken inspirierte und ermutige enorm viele Winzer. Da die Mittelhaardt ein Hotspot von Schaumweinmacher-*innen ist, war es ein Leichtes, zahlreiche spannende Be…