Deutscher Sektpreis 2020 – Die Gewinner stehen fest!

7. August 2020 | Neues, Prickelndes Wissen

Die besten deutschen Sekte wurden dieses Jahr im Rahmen einer virtuellen Preisverleihung durch den Meininger Verlag ausgezeichnet. Insgesamt konnten 327 deutsche Sekte aus traditioneller Flaschengärung die Jury beim 6. Meiningers Deutscher Sektpreis überzeugen.

Die traditionelle Flaschengärung gilt als Königsdisziplin unter Weinfachleuten. Bei Champagner ist sie vorgeschrieben und bei deutschen Spitzensekten eine Selbstverständlichkeit. Wie steht es um die Qualität der Sekte aus den deutschen Anbaugebieten?

An drei Verkostungstagen gingen insgesamt 42 vom Meininger Verlag nach Neustadt an der Weinstraße eingeladene Sektexperten dieser Frage nach. Eingeteilt in insgesamt sechs Kategorien wurden die Sekte von über 260 Sektgütern vormittags einzeln verkostet und bewertet. Am Nachmittag wurden die jeweils sechs besten Vertreter jeder Kategorie erneut verkostet und über die Plätze 1 bis 3 entschieden.

Kategorie Riesling Sekt

Der Sieg in der Kategorie Riesling Sekt geht nach Rheinhessen, an das Weingut Braunewell in Essenheim. Dieses überzeugt mit seinem 2016 Riesling Brut, der zum besten Riesling Sekt 2020 gewählt wurde. (Anmerkung: Dieser ist übrigens ein Tipp in meiner Sommer-Sekt-Empfehlung unter 13 Euro!)

Braunewell – 2017 Riesling Brut – Foto: schampuslounge
Burgunder Sekte

In der Kategorie der Burgunder Sekte steht ein Betrieb gleich mit zwei seiner Sekte ganz vorne: sowohl der 1. wie auch der 2. Platz geht an Griesel Sekt aus Bensheim an der Hessischen Bergstraße. Die Entwicklung dieses Betriebs unter Leitung von Niko Brandner ist eine Erfolgsgeschichte, bereits in den vergangenen Jahren konnte der noch junge Betrieb überzeugen.

Bei den Prestige Burgunder Sekten, also Sekten die mindestens 3 Jahre auf der Hefe lagern, siegt das Weingut Bergdolt Klostergut St. Lamprecht mit seinem 2015 Blanc de Blanc brut nature. Auch den dritten Platz in dieser Kategorie konnte sich das Weingut mit seinem 2014 Fluxus brut nature sichern.

Rosé Sekt

Rosé Sekt ist eines der Trendthemen der vergangenen Jahre, die Vielfalt beeindruckend. Zum besten Rosé Sekt 2020 wurde der 2016 Pinot Rosé brut vom Weingut Franz Keller im Kaiserstuhl gewählt. Diesen Platz konnten Fritz Keller und sein Sohn Friedrich bereits im vergangenen Jahr für ihren Jahrgang 2015 gewinnen.

Sektgut Klein, Mosel – Crémant Kleinberger Brut – Foto: schampuslounge
Sortenvielfalt

Die ausgerufene Sortenvielfalt in der fünften Kategorie zeigt sich auch bei den drei Siegern: auf dem dritten Platz ein Kleinberger (Anmerkung: Entdeckung auf der #sekttourdeutschland – Das Sekthaus Klein von der Mosel, der Crémant Kleinberger Brut ist eine weitere Empfehlung von schampuslounge!), auf dem zweiten Platz ein Gelber Muskateller und der 1. Platz geht an das Weingut Klopfer aus Württemberg für seinen 2018 Gewürztraminer brut.

Restsüsse Schaumweine

Bei den Sekten mit etwas mehr Restsüße und ohne Geschmacksangabe Brut auf dem Etikett, siegt ein aromatischer Sekt. Mit ihrem 2017 Muskateller Sekt extra trocken holt das Weinhaus Wasenweiler Winzer den Sieg nach Baden.

Sektgut des Jahres 2020

Wiedereinmal erhielt das Sekthaus Raumland die begehrte Auszeichnung für das Sektgut des Jahres 2020. Mittlerweile ist hier die nächste Generation mit den Töchtern Marie-Louise und Katharina mit im Boot und unterstützt Volker Raumland. Spannende neue Projekte wie den ersten Lagensekt des Hauses unter der neuen Kategorie VDP.Sekt.Prestige überzeugten ebenso wie bekannte Spitzenqualitäten wie Triumvirat oder auch Cuvée Katharina, die den zweiten Platz in der Kategorie der Prestige Burgunder Sekte nach Flörsheim-Dalsheim holt.

Die Wahl zur besten Kollektion war denkbar knapp in diesem Jahr. Ein hauchdünner Vorsprung von weniger als einem halben Punkt zeigt, dass in der Topliga deutscher Sektmacher einige Betriebe zusätzlich angekommen sind.

Knapp hinter Raumland finden sich in diesem Jahr das Weingut Franz Keller, Griesel Sekt, das Sekthaus Burkhardt Schür, das Weingut Bergdolt Klostergut St. Lamprecht sowie das Weingut Braunewell. Alle kommen Sie in Summe auf über 90 Punkte im Schnitt für ihre ausgezeichneten Sekten.

Qualität

Insgesamt 109 Sekte konnten in diesem Jahr die Expertenjury so von ihrer Qualität überzeugen, dass sie mit 90 und mehr Punkten bewertet wurden.

Christian Wolf, Verkostungsleiter des Meininger Verlags: „Auch in diesem Jahr war der Wettbewerb wieder von vielen Diskussionen über die stilistische Ausrichtung von deutschem Sekt geprägt. Vom primärfruchtigen Riesling Sekt bis zum vom Hefelager geprägten Burgunder Sekt ist eigentlich für jeden Gaumen etwas dabei. Dennoch muss sich die deutsche Weinwirtschaft die Frage stellen lassen, wofür qualitativ in der Spitze positionierter deutscher Sekt in Zukunft stehen will. Unstrittig ist, dass es grandiose Qualitäten in allen Preisbereichen gibt, die stilistisch jedoch auch sehr unterschiedlich sind.“

„Die ausgezeichneten Sekte kosten im Schnitt knapp 16 Euro. In Anbetracht der angebotenen Qualität muss man von einem Schnapper reden“ hält Wolf das ausgezeichnete Preis-Genuss-Verhältnis bei deutschen Sekten aus traditioneller Flaschengärung fest.

Die Kategorie-Sieger von Meiningers Deutscher Sektpreis 2020 im Überblick:

Kategorie I – Riesling Sekt 

1. Platz            2016 Riesling brut – Weingut Braunewell, Essenheim (Rheinhessen)

92 Punkte – 12,00 Euro

2. Platz            2016 Riesling brut – Weingut Reinhardt, Niederkirchen (Pfalz)

92 Punkte, 14,00 Euro

3. Platz            2017 Riesling Tradition Brut – Griesel Sekt – Sekthaus Streit, Bensheim (Hessische Bergstraße)

92 Punkte, 15,50 Euro

Kategorie II – Burgunder Sekt 

1. Platz            2017 Blanc de Blancs Tradition Brut – Griesel Sekt – Sekthaus Streit, Bensheim (Hessische Bergstraße)

93 Punkte, 17,00 Euro

2. Platz            2016 Chardonnay Brut Nature – Griesel Sekt – Sekthaus Streit, Bensheim (Hessische Bergstraße)

92 Punkte, 25,00 Euro

3. Platz            2017 Cuvée Brut – Dr. Bürklin-Wolf, Wachenheim (Pfalz)

92 Punkte, 18,00 Euro

Kategorie III – Prestige Burgunder Sekt (mind. 36 Monate Hefelager)

1. Platz            2015 Chardonnay Blanc de Blanc brut nature – Weingut Bergdolt Klostergut St. Lamprecht, Neustadt-Duttweiler (Pfalz)

94 Punkte, 22,00 Euro

2. Platz            2014 Cuvée Katharina Brut Nature – Sekthaus Raumland, Flörsheim-Dalsheim (Rheinhessen)

94 Punkte, 19,00 Euro

3. Platz            2014 Fluxus brut nature – Weingut Bergdolt Klostergut St. Lamprecht, Neustadt-Duttweiler (Pfalz)

94 Punkte, 28,00 Euro

Kategorie IV – Rosé Sekt 

1. Platz            2016 Pinot Rosé brut – Weingut Franz Keller, Vogtsburg-Oberbergen (Baden)

91 Punkte, 16,00 Euro

2. Platz            2016 Rosé Prestige Extra Brut – Griesel Sekt – Sekthaus Streit, Bensheim (Hessische Bergstraße)

91 Punkte, 23,00 Euro

3. Platz            Margrit Rosé – Weingut Geheimer Rat Dr. von Bassermann-Jordan, Deidesheim (Pfalz)

90 Punkte, 29,90 Euro

Kategorie V – Sortenvielfalt 

1. Platz            2018 Gewürztraminer brut — Weingut Klopfer, Weinstadt (Württemberg)

89 Punkte, 12,80 Euro

2. Platz            2018 Gelber Muskateller Brut – Weingut Singer Fischer, Ingelheim (Rheinhessen)

89 Punkte, 10,00 Euro

3. Platz            Kleinberger Brut Nenniger Schloßberg Crémant – Sektgut Martin Klein, Kreuzweiler (Mosel)

89 Punkte, 7,00 Euro

Kategorie VI –Sekt trocken

1. Platz            2017 Muskateller Sekt extra trocken – Weinhaus Wasenweiler Winzer, Wasenweiler (Baden)

89 Punkte, 10,00 Euro

2. Platz            2018 Muskateller Sekt trocken – Winzergenossenschaft Jechtingen-Amoltern am Kaiserstuhl eG,
Sasbach-Jechtingen (Baden)

89 Punkte, 11,00 Euro

3. Platz            2018 Sauvignon Blanc Sekt Extra trocken – Die Weingüter Schneider Müller, Nierstein (Rheinhessen)

89 Punkte, 9,80 Euro

Sonderauszeichnungen

Kollektion des Jahres

Sekthaus Raumland, Rheinhessen

Allen ausgezeichneten Sekt- und Weingütern auch von mir an dieser Stelle „Herzlichen Glückwünsch“ für den erreichten Erfolg.

Es freut mich zu sehen, dass auch von mir vorgestellte und unbekanntere Weingüter beweisen, dass die Qualitäten stimmen. Deshalb freue ich mich auf weitere Entdeckungen auf meiner #sekttourdeutschland. Auch würde ich mir wünschen, wenn sich mehr unbekanntere Sektproduzenten trauen, an nationalen und internationalen Wettbewerben teilzunehmen. Also, nur Mut und Vertrauen auf das eigene Produkt!

Quelle: Pressemitteilung des Meininger Verlages 2020

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