Weingut Bergdolt – eine Vertikale! Während der #sekttourdeutschland bin ich aktuell in der Pfalz unterwegs und habe viele neue und altbekannte Weingüter bzw. Sektmacher getroffen. Carolin Bergdolt durfte ich bereits beim „Internationalen Sparkling Festival“ in Frankfurt kennenlernen. Am Verkostungstisch haben wir über dies und das geplaudert und natürlich ihren Sekt probiert. Bei dieser kurzen Begegnung ist mir in Erinnerung geblieben, dass ihre Sekte gradlinig im Stil aber expressive Ecken und Kanten zeigen. Vielleicht wird Carolin deshalb gerne als Powerfrau oder die junge Wilde genannt. Das macht es für mich spannend, Carolin und das Weingut Bergdolt nochmals genauer anzuschauen und so reisen wir in den hübschen Weinort Duttweiler – Neustadt.
Ein Weingut – zwei Namen?
Etwas irritiert hat mich der Titel Klostergut St. Lamprecht auf der Sektflasche heißt das Weingut doch Bergdolt. Aber ein kurzer Blick in die Geschichte des Weingutes erklärt schnell, dass die Erwähnung des Namens eine Hommage an die Historie des Weingutes ist. Details erfahrt Ihr in der spannenden Winzervorstellung des Weingutes Bergdolt.
In meiner aktuellen Verkostungsvertikalen sind die folgenden Sekte dabei:
- 2017 Spätburgunder Rosé Extra Brut
- 2016 Weißburgunder Extra Brut
- 2014 Fluxus Brut Nature
2017 Spätburgunder Rosé Extra Brut (16,50 Euro)
Ich beginne meine Verkostung mit dem Spätburgunder Rosé, da ich mir die Stilistik des Weißburgunder Sektes etwas cremiger und hefiger vorstelle und somit besser zu dem Flaggschiff Sekt Fluxus passen könnte.
„Im Glas zeigen sich muntere, aber feine Perlen. Das Farbenspiel reicht von Kupferrosa bis Lachsfarben. An der Nase zurückhaltende Aromen von roten Kirschen und Johannisbeeren, auch duftende Brötchen nehme ich wahr. Am Gaumen fällt die Frische und balancierte Trockenheit auf. Die saftigen Noten von Kirschen und Himbeeren lassen auf gut gereifte Trauben bei der Lese schließen. Der Geschmack von Salzmandel lassen den Sekt komplex und elegant erscheinen.“ (7/10)
2016 Weißburgunder Extra Brut (14,50 Euro)
2017 wurde der in Edelstahltanks vergärte Grundwein des Weißburgunder Sektes auf die Flasche gezogen. Drei Jahre bleibt der Sekt in der Flasche auf der Hefe liegen, bevor er auf den Markt kommt.
„Zartgolden und lebendig im Glas. Auch hier sind die Perlen fein und steigen stetig in meinem Glas auf. An der Nase klare Stilistik von Autolyse wie Butter und Gebäck dazu passt das Aroma von Birnenmus und Quitte. Der Gaumen erscheint vollmundig, aber mit straffer Frische. Wieder schmecke ich hier saftige Äpfel, Birnen und belebende Zitrone. Das hintergründige Buttercremearoma unterstreicht den eleganten Stil des Weißburgunder Sektes.“ (7/10)
2014 Fluxus Brut Nature (28,- Euro)
Unter dem Sektangebot des Weingutes ist der Fluxus das Flaggschiff. 2014 er Jahrgang, lange Hefereifezeiten und ein Chardonnay dominierter Sekt, der durch einen Anteil von Pinot Noir feine rote Fruchtaromatik sowie hervorragende Säurestruktur erhält. So ein Sekt macht neugierig:
„Feinstes Perlenspiel. Die Nase macht schon neugierig, denn es passiert viel, dennoch bescheiden in der Intensität. Das Bukett verströmt Aromen von Zitronenschalen, Orangenblüten, getrocknete Rosinen oder ein süßliches Traubenchutney (mit dieser typischen Würze), hefige Noten, Pilze. Unheimlich komplex! Der Gaumen entspricht der Nase. Auch hier zeigt sich das Spiel von Holzaromen wie Rauch, Zedernholz, Kräuterwürze wie Minze, aber auch weisser Pfeffer ist zu finden. Die Fruchtaromen versprühen ein süsses Aroma getrockneten gelben Früchte. Der Abgang ist wunderbar weich und lang mit Anklängen an ein nussiges Briochebrot.
Das ist ein toller, animierender und gaumenschmeichelnder BRUT NATURE Sekt – harmonisch, komplex und mit Tiefgang.
Tipp: Den Sekt in einem größeren Glas aufwärmen lassen, dann entfaltet sich das ganze Aromenspektrum. Der Sekt kann wunderbar als Aperitif, aber auch zu Fischgerichten serviert werden.
Dieser Artikel spiegelt allein meine Meinung wieder und wurde weder in Auftrag gegeben noch vergütet. Kommerzielle Links werden mit einem * für Affiliatelink markiert. Bei den verkosteten Sektflaschen handelt es sich um Verkostungsmuster.
Fotos: ©Nicole Wolbers