Schloss Vaux – eine Vertikale! Wahrlich ein Sekthaus mit viel Wow Charakter. Das äußere Erscheinungsbild, die Qualität im Sekt und auch die Persönlichkeiten wie Christoph Graf verkörpern Stil und vor allen Dingen Euphorie für das Produkt Sekt.
Die Geschichte des Schlosses ist filmreif. Im Champagner schwelgenden 19 Jahrhundert in der Metropole Berlin gegründet, aufgrund fehlender Weinberge fand man diese im Ort Vaux in Frankreich (zu der Zeit deutsches Gebiet). Dann zwang der verlorene Krieg die Sektkellerei wieder die Koffer zu packen und man siedelte sich im – damals schon als Sektregion bekanntem – Rheingau an.
„Schloss Vaux steht für Eleganz und Terroir im Glas. Die Sekte sind immer Ausdruck der verwendeten Reben, deren Aromatik sich nie in den Vordergrund drängt, sondern Mineralität und Struktur bestens ergänzt. Die cremige Perlage spricht für sich!“
Nicole Wolbers DipWSET
Gerne könnt Ihr mehr über Schloss Vaux und Christoph Graf in einem persönlichen Gespräch in der #sparklinghour erfahren.
Kommen wir nun zu den verkosteten Sekten:
- Riesling Brut 2017
- Grüner Veltliner Brut 2017
- Blanc de Noirs Brut 2018
- Blanc de Blancs Brut NV
- Rosé Reserve Brut 2017
- Rheingauer Reserve Brut 2016
Riesling Brut 2017 (14,- Euro)*
„Sehr schöner Vertreter von Rieslingsekt. Klar und geradlinig an Gaumen und Nase. So verwöhnen Aromen von Äpfel, Zitrusfrüchten und frischen Kräutern. Rassig und mit Druck, der Abgang ist harmonisch und mit viel Frische! (6/10)“
Grüner Veltliner Brut 2017 (20,- Euro)*
Nicht nur in Österreich wird Grüner Veltliner angebaut, auch bei uns findet man ihn u. a. in der Pfalz und wie hier im Rheingau. Das Grüner Veltliner hier gut zu Recht kommt, zeigt dieser Sekt.
„Fein und mit etwas Gold perlt der Sekt im Glas. Ein Duft von saftigen Birnen, reifer Grapefruit sowie etwas Mirabelle. Der Gaumen mit pfeffriger Frische, komplex und schönem Schmelz. Harmonischer Sekt mit sehr schönem Charakter. Für mich ein Sekt, denn Ihr gerne zum Essen kredenzen solltet. Probiert einfach mal dazu Spargel, würzigen Bergkäse oder auch Leberpaté.“ (8/10)
Blanc de Noirs 2018 (16,- Euro)*
Was bedeutet eigentlich „Blanc de Noirs“? Aus dem französischen stammend kann man dies gerne mit „Weiss aus Schwarzem“ übersetzen. In der Tat wird aus roten Trauben weisser Wein gemacht, der nach der klassischen traditionellen Flaschengärmethode versektet wird, so wird es auch in der Champagne gemacht! Seit wann es Blanc de Noirs in Deutschland gibt, könnt ihr gerne hier nachlesen! Dahinter verbirgt sich eine spannende Geschichte. Die Trauben für den Spätburgunder Sekt stammt aus der Pfalz, genauer vom Weingut Gebrüder Andres (die selbst eine Sektmanufaktur besitzen!).
„Zartes Gold mit wunderschönem rosafarbenen Spritzer, sehr feinperlige Mousse. Auch hier zeigt sich der Stil von Schloss Vaux: Reduzierte Aromen von Mineralität, Hagebutte, Wacholder und roten Walderdbeeren. Feines Mousse umspielt den Gaumen erfrischend und leicht, aber dicht mit Anklängen von Stachelbeeren, Rote Johannisbeeren und feinem Gebäck.“ (7/10)
Blanc de Blancs Brut NV (Gastro)
Schade, aber dieser Sekt wurde exklusiv für die Gastronomie entwickelt. Nach meiner Verkostung kann ich Euch nur raten, haltet Ausschau auf der Weinkarte oder fragt nach, ob das Restaurant den Blanc de Blancs haben!
„Ein Cuvée aus Weißburgunder, Chardonnay und Auxerrois mit 24 monatigem Hefelager. Schon die Nase empfängt mit süßlichem Gebäck, Quitten sowie Steinfrüchten. Am Gaumen feinste Perlage, dicht und mit schöner Würze. Mir gefällt sehr gut, dass ein Hauch Mineralität sowie Frische dieser Eleganz im Glas einen animierenden Lift am Gaumen gibt! Gerne genießt man ein zweites, feines Glas!“ (8/10)
Rosé Reserve Brut 2017 (26.- Euro)*
Ab jetzt wird es noch spannender. Wir bewegen uns nun in der Lagenkategorie, d. h. reinsortige Sekte aus besten Einzellagen. So stammen die Spätburgunder Trauben des Rosé Reserve aus der ton- und Lössdominierten Lage „Geisenheimer Rothenberg“, einer Lage, die bekannt für ausdrucksstarke Burgunderweine. Die Grundweine wurden im Holzfass ausgebaut, welches für eine gute Struktur im Wein sorgt!
„Diese Farbe – ein zartes lachsfarbenes Rosé ist schon ein Hingucker. Subtil, mineralisch, mit süßen Walderdbeeren und leckeren Mandeltörtchen wird die Nase schon umgarnt. Am Gaumen schmeichelt der feine Schmelz, Brioche und wieder die leckeren Walderdbeeren. Eine abgestimmte Frische und ein komplexer Körper machen ihn passend als Solist oder als Essensbegleiter für Lachsgerichte, Antipasti oder zu Nudelspeisen.“ (8/10)
Rheingauer Réserve – brut – 2016 ( 21,-)*
Weiter geht es mit den Lagensekten von Schloss Vaux, dieses Mal habe ich den Riesling aus der Geisenheimer Lage im Glas. Nach einem dreijährigen Hefelager wurde der Sekt 2020 in Chargen degorgiert. Wie beim Rosé Reserve wurde vom Weinberg sowie Ausbau darauf geachtet, niemals den Bezug zum Rheingauer Terroir im Wein zu verlieren.
„Im Gegensatz zum Riesling Brut ist der Réserve ein kraftvolleres Kaliber. Intensive Rieslingfrische mit Zitrusfrucht und Minze an der Nase. Der cremige Gaumen gleichfalls kraftvoll, rauchig und animierend. Viel Druck und schöne Länge. Diese Kraft wird perfekt von Brioche- und Nusstönen balanciert. Fast noch ein wenig „jugendlich“ im Glas, da ist es spannend, den Sekt noch etwas weiter Reifen zu lassen. Potential dazu hat er!“ (8/10)
Tipp: Die Lagensekte gerne im großen Glas servieren!
Dieser Artikel spiegelt allein meine Meinung wieder und wurde weder in Auftrag gegeben noch vergütet. Kommerzielle Links werden mit einem * für Affiliatelink markiert. Bei den verkosteten Sektflaschen handelt es sich z. T. um Verkostungsmuster.
Fotos: ©Nicole Wolbers