Chardonnay Rosé – der neue Champagner? Im August 2025 wurde Chardonnay Rosé offiziell als neunte Rebsorte für die Herstellung von Champagner zugelassen. Warum eigentlich? Ist die Rebsorte wirklich neu und was macht ihr Potenzial aus?
Der Chardonnay Rosé (auch Pink Chardonnay genannt) ist eine seltene, natürliche Mutation des klassischen Chardonnays, die rosa Beeren bildet. Er wurde um 1900 in der Champagne entdeckt, geriet jedoch in Vergessenheit und wurde erst 2018 offiziell in Frankreich (unter anderem in der Champagne und im Burgund) als Rebsorte registriert. Seit dem 31. Juli 2025 ist er vom Comité Champagne als zugelassene Rebsorte für die Appellation autorisiert und darf in der Champagnerproduktion verwendet werden.
Chardonnay Rosé darf sich Qualitätstraube nennen
Aufgrund der Klimaveränderungen und der wärmeren Temperaturen in der Region reift Chardonnay immer öfter mit einem höheren pH-Wert und verliert an Säure. Die Rosé Mutation ähnelt der weißen Sorte, ist aber etwas säurehaltiger und weist daher einen niedrigeren pH-Wert auf. Bereits seit 2017 hat sich das Comité de Champagne mit dieser lokalen Rebsorte beschäftigt und sie nun zugelassen, um die Biodiversität zu steigern und die Region gegen den Klimawandel resilienter zu machen.

Aktueller Anbau und Menge
Da die Zulassung erst im Sommer 2025 erfolgte, steckt der kommerzielle Anbau noch in den Kinderschuhen. Es gibt keine offiziellen Angaben zur Anbaufläche in Hektar. Der Chardonnay Rosé ist nicht auf spezifische Lagen beschränkt, da er ähnliche Anforderungen wie die weiße Variante stellt (vorzugsweise kalkhaltige Böden). Historisch wurde er um 1900 in vielen Weinbergen der Champagne beobachtet. Unter anderem plant das Champagnerhaus Roederer, die historische Rebsorte gezielt anzubauen, um weitere Einblicke in ihre Charakteristik für zukünftige Cuvées zu erhalten.
Chardonnay Rosé: Stabilität im Cuvée
Die Rückkehr dieser historischen Traube verdeutlicht, wie stark die Champagne von den Veränderungen des Klimas betroffen ist. Durch die Öffnung des Rebsortenspiegels (nach der Piwi Rebsorte Voltis) erlaubt das Comité de Champagne den Winzern mehr Spielraum – ein wesentlicher Schritt für die Zukunft. Ob der bisherige Stil mit den neuen Rebsorten beibehalten werden kann, wird sich zeigen, den erst einmal wird Chardonnay Rosé eher in den Cuvées eine unterstützende Rolle tragen.
Credit: Fotos Nicole Wolbers
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