Veganer Sekt – wo liegt der Unterschied? Auf den ersten Blick wirkt Wein selbstverständlich pflanzlich: Trauben, Hefe, fertig. Doch während der Weinproduktion kommen immer wieder chemische oder traditionell oft tierische Hilfsmittel zum Einsatz – und genau hier beginnt der Unterschied zwischen „normalem“ und garantiert veganem Wein bzw. Schaumwein.
Während im konventionellen Weinbau im Weinberg mit Hilfsmitteln wie Fungiziden oder Pestiziden gearbeitet wird, kommen im Keller Eiweißpräparate, Gelatine oder Kasein (ein Milchprotein) zum Einsatz, damit der Wein klar und stabil bleibt. Diese Stoffe binden Trub- und Gerbstoffe, diese sinken zu Boden und können anschließend z. B. durch Filtration entfernt werden. Da es keine Pflicht gibt, auf diese Herstellungsmethode hinzuweisen, ist dies für den Käufer nicht ersichtlich.
Veganer Sekt – ein großer Unterschied
Der Unterschied beginnt bereits im Weinberg. Auf chemische Hilfsmittel wie z. B. Fungizide wird bewusst verzichtet. Veganer Schaumwein verzichtet konsequent auch auf tierische Hilfsmittel. Stattdessen nutzen Winzer pflanzliche oder mineralische Alternativen wie Bentonit (ein Tonmineral), pflanzliche Proteine oder Kieselpräparate, um Trubstoffe zu binden und den Wein zu stabilisieren.
Wie erkenne ich einen Veganen Wein?
Die Zertifizierung als Vegan ist ein kostspieliges Unterfangen, welches nicht jeder Betrieb leisten kann oder will. Die Zertifizierungsetikett auf den Flaschen dient aber als Kaufhilfe für vegane Konsumentinnen. Da viele Betriebe aus verschiedenen Gründen auf die Zertifizierung verzichten, lohnt sich immer das direkte Gespräch mt dem Winzer.
Geschmacklich steht veganer Schaumwein seinem konventionell geschönten Pendant in nichts nach. Im Gegenteil: Der Verzicht auf z.B. moderne Hefen mit einem speziellen Geschmacksprofil und die sorgfältige Dosierung ermöglicht eigenständige und charaktervolle Weine.
Der Vollständigkeit halber möchte ich erwähnen, dass bei der Ernte der Trauben auch Kleinstinsekten geerntet werden – dies lässt sich nicht vermeiden. Dies wird, wie es in allgemeinen Quellen heißt, in der veganen Philosophie allerdings toleriert.
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